Waehrung-4-1024x773Die Natur der Währungen ist es als allgemeines Tauschmittel zu fungieren. Das moderne Papiergeld und dessen Ableitung das Buchgeld auf Konten sind dabei nur die Form, an die wir uns alle gewöhnt haben. Es ist leicht, transportierbar, übertragbar und garantiert eine Aufbewahrungsfunktion. Historisch gesehen wurden viele andere Formen von Geld verwendet. In der Vergangenheit wurde Salz als Zahlungsmittel verwendet.

Der hohe Wert des Salzes begründete sich dabei in seiner Haltbarkeit, aber auch seiner universellen Nutzung. In Zeiten ohne Kühlung benötigte jeder Mensch Salz, einerseits zum würzen, andererseits zur Konservierung von Nahrungsmitteln. Die Aufbewahrungsfunktion hingegen war begrenzt. Salz lies sich zwar aufbewahren, doch mit besseren Möglichkeiten der Salzgewinnung war eine Aufbewahrung des Wertes nicht länger gegeben. Leichtere Salzgewinnung führte zum Wertverfall des Zahlungsmittels Salz, es entstand eine Form der Inflation.

Gebrauchsgegenstände wie Messer in China, Mühlsteine in der Südsee oder Tuchstücke im südlichen Afrika der Kolonialzeit wurden als Zahlungsmittel verwendet. Deren allgemeine Akzeptanz entwickelte sich soweit, dass beispielsweise Messer ohne echte Funktion hergestellt wurden. Der Wert dieses Zahlungsmittels war folglich auch nur noch in der allgemeinen Akzeptanz vorhanden. Der Transport größerer Summen indes gestaltete sich mit diesen Zahlungsmitteln schwierig.

Münzen in Edelmetallen lösten das Transportproblem zeitweise. Doch schwere Kisten mit Metallstücken, die als Zahlungsmittel dienten blieben vergleichsweise unhandlich. Ein neues Problem entstand indessen erst mit dem Übergang zum Metall, die Umrechenbarkeit. Die Werte der neuen Zahlungsmittel waren unterschiedlich, ebenso ihre Zusammensetzung aus Edelmetallen und anderen metallischen Zusätzen. Die Abwertungsproblematik blieb ebenso erhalten. Die Silberfunde in Südamerika während der dortigen spanischen Kolonialzeit sorgten für eine Abwertung sämtlicher silber-basierter Währungen. Moderne Veredelungstechniken auf Basis von Elektrizität trugen weiteres dazu bei, ein Werteverhälnis von Silber zu Gold zu schaffen, wie es den meisten Menschen heute bekannt ist. Die Ausweitung der vorhandenen Geldmengen war indes nicht gesteuert wie bei modernen Währungen, sie beruhte aus Zufall. Der Zeitpunkt der Funde der Edelmetalle entschied über Währungsstabilität und Inflation, unabhängig von Warenangebot oder wirtschaftlicher Entwicklung.

Die Papierwährungen der Neuzeit sollten dieses Problem lösen. Vielfach scheiterten jedoch Währungen, besonders während Kriegszeiten. Staaten weiteten die Geldmengen aus, um mit diesen Kriegsschulden die Fortführung ihrer Kriege zu finanzieren. In diesen Zeiten schrumpfte die Wirtschaftsleistung naturgemäß, da die Produktion einseitig in Richtung der Rüstung verlagert wurde, die Geldmenge stieg dagegen. Es folgten Währungsreformen und Versuche die internationalen Verhältnisse von Währungen zu stabilisieren. Der Goldstandart war ein Versuch der Stabilisierung, Geldmengen sollten von Gold anteilig gedeckt werden. Eine erste Form des modernen Geldes war entstanden, da der Anteil, der durch Gold gedeckt wurde variierbar war.

Der Goldstandart scheiterte, mehr Flexibilität zur Anpassung an die Dynamik der industrialisierten Welt wurde notwendig, um mit der Entwicklung schritthalten zu können. Das moderne Geld ermöglichst es erst, so zu wirtschaften, wie es in unserer Zeit alltäglich ist. Dieses Geld ist nicht durch Ressourcen begrenzt und kann sich dem steigenden Güterangebot anpassen. Probleme entstehen in unserer Wirtschaftsform immer dann, wenn dieses Wachstum aufhört oder auch nur deutlich stagniert. Die Geldmenge selbst kann dabei eine solche Stagnation sogar auslösen, wenn sie aus Gründen der Wertstabilität sinken muss. Das Paradoxon moderner Währungen entsteht.

Die Werteverhältnisse der einzelnen Währungen zueinander folgen den gleichen Mechanismen und transportieren somit Inflation und Stimmung der Wirtschaft über die Wechselkurse. Die Bedeutung der Wechselkurse für Konkurrenzfähigkeit und Wirtschaftsentwicklung ist dabei nicht zu unterschätzen. Die Betrachtungen diese Wechselwirkungen folgt in Teil 2.